Berufsbildungsbereich (BBB)

Mit einer Ausbildung starten oder beruflich wieder Fuß fassen

Im Berufsbildungsbereich (BBB) der Oberlin Werkstätten bieten wir erwachsenen Menschen mit Beeinträchtigungen die Möglichkeit, eine individuell auf sie abgestimmte Qualifizierung mit Praktika in unseren Arbeitsbereichen zu absolvieren. Ziel ist, ein Arbeitsleistungsvermögen zu erreichen, sodass eine Beschäftigung in oder an einem Außenarbeitsplatz einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen möglich ist. Auch eine Beschäftigung oder Ausbildung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt kann das Ziel sein.

Unser BBB bietet 48 Plätze am Hauptstandort der Oberlin Werkstätten auf der Halbinsel Hermannswerder im Süden Potsdams. Der Einstieg ist jederzeit möglich. Die Dauer der Qualifizierung beträgt 24 Monate. Danach erhalten Sie ein Abschlusszertifikat.

4 Schritte in den Job

  • Eingangsverfahren: erst einmal ankommen

    In den ersten 3 Monaten lernen Sie im Rahmen des Eingangsverfahrens die Oberlin Werkstätten kennen – und wir lernen Sie kennen. Gemeinsam finden wir heraus, ob der Berufsbildungsbereich für Sie das Richtige ist, um in einen Beruf ein- oder wieder einzusteigen. Unsere Fachkräfte unterstützen Sie dabei, Ihre Kenntnisse sowie Fähig- und Fertigkeiten zu erkennen und ermitteln mit Ihnen gemeinsam die Arbeitsbereiche und Tätigkeiten in den Oberlin Werkstätten, die Ihnen liegen und Ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen.

    Sie können das ganze Jahr über flexibel am Eingangsverfahren teilnehmen. Die Wartezeit bis zum Beginn der Teilnahme beträgt maximal einen Monat.

  • Eingliederungsplan: wird individuell erstellt

    Während des Eingangsverfahrens erarbeiten wir gemeinsam einen Plan mit Schwerpunkten und Zielen Ihrer beruflichen Eingliederung oder Rehabilitation. Der Gruppenleiter unterbreitet Ihnen einen Vorschlag für Ihre Bildungsplanung. Dieser kann zudem mögliche Ziele der Persönlichkeitsentwicklung und bereits eine Einschätzung zu Ihren Aussichten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beinhalten. Zum Abschluss des 3-monatigen Eingangsverfahrens wird der Eingliederungsplan aufgestellt. Darin werden festgehalten und benannt: 

    • der persönliche Entwicklungsstand
    • die bereits vorhanden Fähig- und Fertigkeiten sowie Kompetenzen
    • die Eingliederungsziele und Maßnahmen der beruflichen Förderung sowie für die Persönlichkeitsentwicklung
    • Unterstützungsbedarfe, um diese Ziele zu erreichen
    • Zeiträume bis zur Überprüfung und Anpassung der Förderziele
    • Praktika
    • ein Bildungsbegleiter, der Ihren Berufsbildungsprozess begleitet und halbjährlich Auswertungsgespräche mit Ihnen, und Ihrer Gruppenleiterinnen oder Ihrem Gruppenleitern führt
  • Unterricht: wird praktisch gestaltet

    Wir bieten berufliche Bildung in allen Arbeitsbereichen der Oberlin Werkstätten im Rahmen von Praktika. An einem Tag pro Woche erfolgt die theoretische Ausbildung – unterstützt von Gruppenleiterinnen und -leitern aller Werkstattbereiche. Zudem erhalten Sie einmal wöchentlich eine Einzelförderung. Ihre persönlichen Interessen und Wünsche werden bei der Themenwahl berücksichtigt. Inhalte können z. B. sein:

    • Arbeits- und Gesundheitsschutz
    • Aufgaben zum Training sozialer Kompetenzen
    • vertiefende Darstellung des eigenen Produktionsbereichs
    • lebenspraktische Themen
    • Themen, welche die Selbstständigkeit und persönliche Entwicklung unterstützen
    • Verbesserung des Allgemeinwissens
    • digitales Lernen

    Der Unterricht wird mit vielen Beispielen anschaulich gestaltet und die Teilnehmenden werden aktiv einbezogen. Ziel ist, das Erlernte in möglichst praktisches Handeln umzusetzen. Für die Unterrichtsgestaltung stehen vielfältige, spezielle Materialien zur Verfügung, z. B „Kukuk“ für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder „ZERA-Gruppentraining“ für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Zudem gibt es eine wöchentliche Einzelförderung und gemeinsame Projektwochen.

    Auch "Lebenspraxis" ist einer der Ausbildungsinhalte. Unsere Fachkräfte unterstützen Ihre:   

    • räumliche und zeitliche und Orientierung, z. B. Einhalten von Arbeitszeit, Pausen
    • Fähigkeit zur Selbstversorgung und Selbstständigkeit 
    • soziale Integration und Teamfähigkeit

    Zudem erhalten Sie – je nach Ihrer gesundheitlichen Situation – ein Wege- und ein Fahrttraining, um Ihren Arbeitsweg zwischen Wohnung und Werkstatt selbstständig zu bewältigen.

    Ihre berufliche Bildung wird je nach Ihren Fähig- und Fertigkeiten individuell gestaltet. So können die Anforderungen von Teilnehmenden zu Teilnehmenden sehr unterschiedlich sein – was den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben betrifft, im Umfang und in der Darstellungsweise der Fachtheorie, in der Anzahl an Arbeitsschritten sowie in der Komplexität von Geräten und Werkzeugen.

  • Zertifikat: in 2 Jahren erwerben

    Haben Sie den Berufsbildungsbereich nach 2 Jahren durchlaufen, erhalten Sie ein Zertifikat über die absolvierten Kurse und Lehrgänge. Es dient als Nachweis über Ihre erworbenen Qualifikationen.

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Bildungsbegleiter unterstützt Sie auf Ihrem Weg

Sie bekommen einen Bildungsbegleiter von unserem Sozialen Dienst an Ihre Seite, der Sie auf Ihrem Weg durch den Berufsbildungsbereich und bei Ihrer individuellen Weiterentwicklung unterstützt. Dieser ist Ihr persönlicher Ansprechpartner vor Ort, für alle Fragen, die nicht mit dem zuständigen Gruppenleiter oder der jeweiligen Gruppenleiterin geklärt werden können. Ihr Bildungsbegleiter unterstützt Sie z. B. bei: 

Zudem lädt Sie Ihr Bildungsbegleiter halbjährlich zu einem Entwicklungsgespräch ein – gemeinsam mit dem zuständigen Gruppenleiter und ggf. mit Ihrem gesetzlichen Betreuer. In diesem Gespräch geht es darum, Ihre Zielerreichung und persönliche Zufriedenheit auszuwerten und eventuell Anpassungen in der Maßnahmenplanung festzulegen.

Team mit hoher Fachkompetenz und viel Erfahrung

Unser multiprofessionelles Team besteht aus Fachkräften mit hoher Kompetenz und viel Erfahrung in der Begleitung, Förderung und Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen. Es setzt sich zusammen aus Heilpädagogen und Heilerziehungspflegern, Lehrern und Erziehern sowie Ergotherapeuten. Unsere Mitarbeitenden verfügen über sonderpädagogische Zusatzqualifikationen und Gebärdensprachkenntnisse. Um die Qualität unserer Leistungsangebote kontinuierlich zu erhöhen, qualifizieren wir uns regelmäßig weiter.

Durchlässigkeit zu den Oberlin Werkstätten

Unser Berufsbildungsbereich (BBB) ist direkt an die Oberlin Werkstätten angebunden. Hier und in Betrieben in der Umgebung haben Sie die Möglichkeit, Praktika in verschiedenen Arbeitsbereichen zu absolvieren. Zudem führen der BBB und die Werkstätten gemeinsame Kurse durch.

Fahrdienst steht zur Verfügung

Sie können nicht selbst zu uns gelangen oder sind schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden? Bei Bedarf lassen wir Sie abholen und wieder nach Hause bringen. Der Fahrdienst wird vom Sozialen Dienst der Werkstatt organisiert – im Einvernehmen Ihres zuständigen Rehabilitationsträgers.

Wir sind nach AZAV zertifiziert

Der Berufsbildungsbereich der Oberlin Werkstätten ist nach AZAV zertifiziert. AZAV steht für Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung und ist eine Verordnung, welche die Zulassung von Bildungsträgern und Weiterbildungsmaßnahmen durch die Bundesagentur für Arbeit regelt. >> Mehr erfahren über unsere Qualität

Sie interessieren sich für unseren Berufsbildungsbereich und möchten die Oberlin Werkstätten kennenlernen? Dann kontaktieren Sie uns. Wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen.

Ihr Ansprechpartner

Ulf Wachholz

Koordinator Berufsbildungsbereich